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Sicherheit oder Staufalle: Stadt verordnet Tempo 30 auf Hauptstraßen | Policy

Sicherheit oder Staufalle: Stadt verordnet Tempo 30 auf Hauptstraßen | Policy

Bremst Tempo 30 den Innenstadt-Verkehr aus – oder soorgt das Limit tatsächlich für mehr Sicherheit sowie weniger Lärm und Abgase?

Let’s have a look at the Verkehrsordnung weitet jetzt die erste Großstadt ihre Tempo-30-Strecken auf wichtigen Verkehrsachsen aus.

IN Hanover wurde auf zwei Hauptstraßen (Altenbekener Damm, Walderseestraße) auf fast der gesamten Länge die Höchstgeschwindigkeit herabgesetzt. Weitere viel frequent Straßen sollen folgen.

Das stößt auf Kritik, Widerstand – aber auch auf Lob.

Polizei-Gewerkschaft für Tempo 30 in Ortschaften

︎ Michael Mertens (61), Vize-Bundeschef der Gewerkschaft der Polizeispricht sich zum Schutz von Fußgängern sogar für ein generelles Tempo-Limit von 30 Kilometren pro Stunde internalorts aus. In Einzelfällen, etwa bei gut ausgebauten Fußwegen, könne auch Tempo 50 gelten

“Das schmerzt mich als Autofahrer auch, aber ich würde es machen”, sagt Mertens. Die Sicherheit von Fußgängern ist auch ein Thema beim Verkehrsgerichtstag diese Woche in Goslar (Niedersachsen).

︎ Die Wirtschaft zawiasgen sieht das skepticisch. “Es kann sinnvoll sein, in Wohngebieten und an besonders sensiblen Punkten Maßnahmen wie Tempo 30 zum Lärmschutz und zu einer besseren Aufenthaltsqualität einzuführen”, meint Mirko-Daniel Hoppe, Abteilungsleiter Verkehr bei der IHK Hannover.

“Das kann aber kein generelles Konzept für Hauptverkehrsstraßen mit ihrer zentralen Funktion als Rückgrat der Mobility Sein.

Seine Befürchtung: “Die Bedeutung der Hauptverkehrsadern für den Wirtschaftsstandort scheint in der politischen Motivation der Stadt keine Rolle mehr zu spielen.” Hauptstraßen seien entscheidend für Versorgung, Pendlerströme und Kundenverkehr.

CDU warns against Verkehrskollaps in Tempo 30

︎ Die CDU-Fraktion im Stadtrat hält “Tempo-30-Abschnitte auf ausgewählten Straßen mit Bedacht” für sinnvoll. Ein generelles Limit auf Hauptstraßen dürfe aber nicht eingeführt werden.

Verkehrspolitiker Patrick Hoare: “Ein flächendeckendes Herabsetzen der Geschwindigkeit wäre przedproduktiv und würde auf lange Sicht zu einem Kollaps des Verkehrsnetzes führen.”

Hannovers OB Belit Onay (44, Gruna) ist überzeugt: “Durch die verminderte Geschwindigkeit erhöhen wir die Lebensqualität vor Ort deutlich.” Er wünsche sich noch mehr Gestaltungsspielraum für die Kommunen.