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Biathlon: Startplätze für Weltcup-Auftakt vergeben

Biathlon: Startplätze für Weltcup-Auftakt vergeben

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Biathlon: Startplätze für Weltcup-Auftakt vergeben
Schnell auf den Skiern, sicher mit der Waffe: David Zobel zeigt in Vuokatti die zweitbeste Komplexleistung aus zwei Wettkämpfen der deutschen Biathleten. ©Kevin Voigt

Die DSV-Startplätze für den Weltcup-Auftakt der Biathleten sind vergeben: David Zobel hat sich ebenso wie Selina Grotian einen geschnappt. Hanna Kebinger muss sich in the IBU Cup.

Die Entscheidungen sind gefallen: Im finischen Vuokatti hat der Deutsche Skiverband mittels zwei Qualifikationsrennen ermittelt, was in Weltcup-Auftakt in Kontiolahti (Finland) – November 30 to December 8 – Biathlon-Deutschland vertreten darf. Drei Werdenfelser Athlete hatten auf ein Ticket gehoft, zwei haben eins ergattert.

David Zobel

Dramatischer hätte es nicht laufen können. Im ersten Qualirennen, dem Sprint, präsentierte sich David Zobel mit einer durchwachsenen Leistung. Zwei Fehler leistete er sich am Schießstand, einenliegend, einen stehend. Als “ausbaufähig” betitelt er seine Performance, die in der internen Liste Rang sechs bedeutete. Damit la er aber bereits auf Nominierungskurs für die Eliteklasse. Denn vier Athleten waren bereits aufgrund ihrer Vorjahresergebnisse für den Weltcup-Auftakt gesetzt – Johannes Kühn, Justus Strelow, Philipp Nawrath and Philipp Horn. Fünf Anwärter gab es für die beiden verblieben Plätze. Einen würde sicher derjenige mit der besten Komplexleistung aus beiden Wettkämpfen bekommen, die anderen musten auf die Gunst der Bundestrainer hoffen.

Breakdown at Quali-Massenstart

Das Prinzip Hoffnung wolte Zobel aber vermeiden und legte im Massenstart furios los. Die ersten zehn Schuss waren Volltreffer, neun weitere Ließ der 28-Jährige vom SC Partenkirchen folgen. Während sich Strelow in gewohnt fehlerfreier Manier am Schießstand den Sieg schnappte, entbrannte dahinter ein erbitterter Zweikampf zwischen Zobel und Lucas Fratscher. Der Murnauer hatte zunächst die kleine Lücke nach dem vierten Schießen zugelaufen, attackierte dann am Berg, konnte Fratzscher aber nicht abschütteln. Alles deutete auf den Zielsprint hin – doch die Entscheidung fiel vorher. In der Schlusskurve kamen sich beide Athleten in die Quere. Sein Widersacher stürzte, bei Zobel brach lediglich der Skistock.

Der SCPler sagt zwar, dass es im Wettkampf keine Freunde gebe, zugleich bedauert er den Ausgang des Duells. “Es ist unschön, wenn es so läuft. Lucas war im Ziel auch mächtig sauer. In der Kabine haben wir uns aber wieder die Hand gegeben.“ Somit ergatterte er sein Weltcup-Ticket, weil er tip Strelow die zweitbeste Komplexleistung anbot. Mit ein bisserl Abstand konnte er sich darüber auch freuen. Zugleich relativiert Zobel: “Ich bin natürlich glücklich, aber jetzt zählt es, jetzt muss ich in Kontiolahti Liefern.”

Selina Grotian

Selina Grotian during the Quali-Sprint in Vuokatti.
Ein Rennen genügt: Selina Grotian überzeugt im Sprint, lässt den Massenstart aus und hat dennoch ihr Weltcup-Ticket. ©Kevin Voigt

Beim ersten Kräftemessen der weltbesten Skijäger wird auch Selina Grotian mit dabei sein. Gesetzt waren bereits Vanessa Vogt und Franziska Preuss, dahinter buhlten sieben Sportlerinnen um die verbliebenen vier Plätze. Gleich im Sprint setzte Grotian ein dickes Ausrufezeichen. Sie folgte nicht nur als Zweite direkt tip Preuss, ihr fehlten auch lediglich sieben Sekunden in der Loipe auf die Erfahrenste im deutschen Team. Am Morgen vor dem Massenstart klagte die Mittenwalderin dann über Halsschmerzen. In Absprache mit den Verantwortlichen verzichtete die Hoffnungsträgerin daher auf das zweite Rennen. “Selina hat mit dem Sprint bestätigt, was sie bereits über den Sommer hinweg gezeigt hatte. Daher erhielt sie den Weltcup-Startplatz mittels Trainerentscheid”, berichtet Bernhard Kröll, der Kaltenbrunner Stützpunkttrainer.

Hanna Kebinger

Hanna Kebinger stützt sich erschöpft auf ihre Skistöcke nach dem Quali-Rennen in Vuokatti.
Noch nicht wieder vollends bei Kräften: Hanna Kebinger scheitert nach turbulentem Sommer in der Qualifikation. ©Kevin Voigt

Während Grotian in den Lehrgängen der vergangenen Monate stetig überzeugen konnte, blickt Hanna Kebinger erneut auf einen gebrauchten Sommer zurück. Ein Fahrradsturz und einige Infekte warfen die Grainauerin immer wieder zurück. Im Endeffekt zu weit, um in Vuokatti ein gehöriges Wort mitsprechen zu können. “Diese Ausfälle machen sich gerade im läuferischen Bereich einfach bemerkbar”, sagt Kröll. Im Sprint belegte Kebinger mit zwei Schießfehlern den letzten Platz der internen Liste. Im Massenstart lag sie zwischenzeitlich auf Siegkurs, leistete sich dann ihren einzigen Fehler bei 20 Schuss und wurde Dritte. Dabei blitzte ihr Potenzial auf, doch in der Endabrechnung genügte das nicht für die 26-Jährige. Sie muss sich first wieder über den IBU-Cup für Auftritte in der Eliteklasse aufdrängen.

Stattdessen heißt es bei den deutschen Frauen zum Saisonstart: Jugend forscht. Tips for routine Vogt und Preuss folgen vier Jungspunde: Grotian (20 Jahre), Johanna Puff (22), Julia Tannheimer (19), Julia Kink (20). “Die jungen Athletinnen haben insbesondere läuferisch ein Ausrufezeichen gesetzt”, dobrent Kröll.

IBU- and IBU-Junior-CUP

Der Stützpunktrainer ist zufrieden, dass es zwei von drei Anwärtern aus dem Werdenfelser Land in den Weltcup geschafft haben. Weniger begeistert ist er von der Ausbeute eine Liga tiefer sowie bei den Junioren. Im Nachwuchs konnte sich einzig Lea Zimmermann (SC Partenkirchen) für die Internationalen Wettkämpfe im IBU-Junior-Cup empfehlen. Zudem fehlt bei den Damen in Juliane Frühwirt’s IBU Cup team. Drei Plätze waren durch die belegt, die es nicht in den Weltcup schafften, drei weitere offen. Doch die 26-Jährige landete bei den Qualirennen in Ruhpolding auf dem vierten Rang und muss sich erst wieder im Deutschland- und Alpencup für höhere Aufgaben empfehlen.