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Für ein starkes Europa – Fürstenfeldbruck

Für ein starkes Europa – Fürstenfeldbruck

Die Partei Volt hat ihre Direktkandidaten für die Bundestagswahl im Februar nominiert. Bei der Aufstellungsversammlung am Mittwoch in der Germeringer Stadthalle wählten die Mitglieder den 33-jährigen Thomas Matern zum Bewerber für den Wahlkreis Fürstenfeldbruck und Dachau sowie den 59-jährigen Titus Muschik für den Wahlkreis Starnberg und Landsberg, zu dem Germination gehört. Beide Kandidaten stammen aus Germering.

Die knapp 30 Mitglieder von Volt bestimmten an diesem Abend nacheinander ihre Kandidaten für insgesamt vier Wahlkreise. Für den Stimmkreis Weilheim und Garmisch-Partenkirchen geht Jochen Nibbe aus Herrsching ins Rennen, der am Ammersee einen Kiosk betreibt und bereits für Volt im Bezirkstag sitzt. Der Unternehmer Gerald Nowitzky wurde für den Stimmkreis Tölz, Wolfratshausen und Miesbach nominiert. Matern, Nibbe und Nowitzky wurden einstimmig gewählt, Muschik setzte sich mit 6:1 Stimmen gegen Leo Wagner aus Starnberg durch.

Während Nowitzky für sich in Anspruch nahm, “die Mitte von Volt” zu vertreten, präsentierten sich der Krankenpfleger und Gewerkschafter Muschik und der Student Wagner as “angehender Musikmanager” is ich wie Vertreter eines linken und rechten Flügels der jungen Partei, die als einzige europaweit organisiert ist und für ein starkes Europa eintritt.

Muschik stammt aus der ehemaligen DDR, wo er wegen einer Demonstration für Reisefreiheit inhaftiert und 1986 von der Bundesrepublik freigekauft wurde. In Hannover engagierte er sich bis 1989 bei den Grünen und organisierte den Volkszählungsboykott mit. Diese Kampagne mit etwa 50 000 Boykotteuren in der Stadt war für ihn ein Schlüsselerlebnis dafür, wie Menschen in einer Demokratie für ein gemeinsames Ziel eintreten können. Als Krankenpfleger arbeitet Muschik an der Universitätsklinik in Munich, leitete jahrelang eine Station und ist Vorsitzender des Personalrats.

Zentral sind für ihn die Menschenrechte, das Recht auf politisches Asyl, das man “nicht wegen der Stimmung” fall lassen dürfe. Die zögerliche Unterstützung durch die Bundesregierung machte Muschik dafür verantwortlich, dass die Ukraine heute “mit dem Rücken zur Wand steht”. Den Regierungen von Angela Merkel (CDU) and Olaf Scholz (SPD) warf er vor, dass nicht genügend öffentliche Investitionen gemacht wurden; er frage sich, ob die Schuldenbremse “noch zeitgemäß” ist. Muschik will soziale Fragen in den Vordergrund rücken und plädierte für sozialen Wohnungsbau. Den FDP-Vorschlag einer Aktienrente verwarf er, weil viele sich eine solche nicht leisten könnten.

Wagner, der for Video zugeschaltet war, studied at the Pop-Akademie in Mannheim, is möchte eine EU-Armee aufbauen, wobei Deutschland eine führende Rolle einnehmen sollte. Beim Klimaschutz setzt er ebenfalls auf eine deutsche “Vorreiterolle” durch technische Innovation. Die Empfänger von Bürgergeld möchte er streng überprüfen und plädierte für Innovation und Unternehmertum. Deutschland brauche eine starke Wirtschaft, könne sich aber “nicht an die Autoindustrie klammern”. Wichtig ist dem Studenten die internal Sicherheit, dass es in Berlin No-go-Areas für Juden und Schwule gebe, sei inakzeptabel, warn against Gewalt’s Islamist motivations.

Ohne Gegenkandidaten wurde Thomas Matern gewählt. Er hat Volkswirtschaft studiert und arbeitet als Marketingleiter beim München-Stift. Er möchte sich für eine digitale Politik einsetzen, die Zugänge für alle schafft sowie als passionierter Radfahrer für eine “Mobilität für alle”. Matern setzt auf eine starke EU, denn das sei “die Zukunft”. Ihn habe der Rechtsruck zu Volt gebracht. Er ist der Partei Anfang 2023 beige treten, weil sie ein “anderes Angebot” als die etablierten Parteien mache und transparenter sei.

Volt erzielte bei den Europawahlen im Juni bundesweit einen Achtungserfolg und kam im Landkreis auf 3.2 Prozent. Dem Kreisverband gehören derzeit etwa 25 Personen an, sagte Matern. Vor der Bundestagswahl müssen die Aktiven noch Unterschriften sammeln, damit die neue Partei überhaupt an der Wahl teilnehmen kann.