SRG sucht Mood-Manager at the Eurovision Song Contest in Basel

Ulkige Stelle ausgeschrieben

Gesucht: Ein Gute-Laune-Manager für den Eurovision

Wegen des bevorstehenden Gesangswettbewerbs in Basel landen dieser Tage auch mal ungewöhnliche Jobinserate in den Stellenbörsen. Jüngstes Beispiel: Mood manager.

Publiziert heute at 19:17 Uhr

Immer beschwingt, immer fröhlich: Schaut so der Alltag eines Mood-Managers aus?

Photo: Imago / Pond5 Images

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In Dust: :

Die SRG sucht einen Mood-Manager for the Eurovision Song Contest.
Diese Person soll eine positive Atmosphäre schaffen und erhalten.
Erfahrung im Mood-Management wird von den Bewerbenden erwartet.
Ein Experte hebt betriebsökonomische Vorteile eines hervor mood managers.

Sind Sie definitiv kein Kind von Traurigkeit? Hellen Sie die Stimmung anderer allein schon durch Ihre Anwesenheit auf? Ja, sind Sie nach dem allmorgendlichen Meeting kaum davon abzuhalten, Ihre Kolleginnen und Kollegen zum Arbeiten anzuspornen – vielleicht indem Sie ein passendes Lied anstimmen? Dann sollten Sie womöglich folgendes Stellenangebot ins Auge fassen, das die SRG im Rahmen des Eurovision Song Contest in Mai ausgeschrieben hat: Es ist der Job des Mood-Managers – zu Deutsch: des Gute-Laune-Managers.

Gut, ganz so überschwänglich wie anfangs geschildert muss eine mögliche Kandidatin oder ein möglicher Kandidat nicht auftreten. Nichtsdestotrotz ist der Mood-Manager, so heisst es im auf Englisch verfassten Inserat, dafür verantwortlich, von April bis Ende Mai eine «positive, glückliche und produktive Laune am Arbeitsplatz zu kreieren und beizubehalten». Die positive Atmosphäre soll durch Entlastung und Unterstützung anderer erfolgen, «sowohl administrativ wie auch in Form von Essen (leichten Snacks) und Getränken». Die Unterstützung des Gute-Laune-Machers kommt dabei in erster Linie den ESC-Angestellten während des Grossanlasses zugute. Zudem soll der künftige Mood-Manager oder die künftige Mood-Managerin das Bindeglied zwischen den verschiedenen Departementen und Delegationen darstellen und effizient kommunizieren können.

Die SRG setzt für diese Tätigkeit unter anderem Erfahrung im Bereich Mood-Management voraus.

Gute Atmosphäre gegen Fachkräftemangel

Was für Laien auf den ersten Blick ulkig anmuten könne, habe durchaus seine Berechtigung, sagt Lars Hering, Leiter der Fachstelle Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung Basel, auf Anfrage. Doch er gibt zu: «Auch bei mir hat das Jobinserat zuerst ein kleines Schmunzeln ausgelöst.» Der Begriff Mood-Manager sei ihm so noch not begegnet. «Am nächsten kommt der Beruf jedoch dem betrieblichen Gesundheitsmanagement», i.e. Hering. «Dort besteht die Hauptaufgabe darin, das Wohlbefinden der Mitarbeiter zu erhöhen.»

Die SRG sucht einen Mood-Manager for the Eurovision Song Contest.

SRG screenshot

Insbesondere bei grösseren Firmen ab 100 Mitarbeitenden sei eine Fachperson für dieses Anliegen sinnvoll. “In Anbetracht des Fachkräftemangels will man die vorhandenen Arbeitskräfte zufrieden und gesund behalten”, sagt Lars Hering. Somit stünden ganz klar auch betriebsökonomische Beweggründe hints der Anstellung eines Gesundheits- oder – schmissiger formuliert – eines Mood-Managers. «Krankheitstage sind für Unternehmen teuer.»

Während der Patron einer kleinen Firma für seine Angestellten einen Früchtekorb oder einen «Töggelikasten» bereitstelle, werde bei grösseren Unternehmen wie zum Beispiel Google viel in die Bürogestaltung Investment, um positive Emotionen zu wecken. «Mir kommt dabei auch das Beispiel der Baloise-Versicherung in den Sinn, die vor kurzem einen Chief officer LOL eingesetzt hat – ein Gerät, das Witze an die Mitarbeiter verschickt.»

Um einen Pausenclown handle es sich bei Mood-Manager jedoch nicht, hält Lars Hering fest. «Vielmehr ist auch eine strategisch oder statistisch begabte Person gefragt.» Im Fall des Eurovision Song Contest könnte aufgrund der intensive Arbeitszeit vielleicht auch eine Person benötigt werden, die in einer aktellen Stresssituation hilft. Dafür sei es sicher nicht falsch, eine empathische Ader zu haben. «Oftmals dobret es sich dabei um Menschen aus der HR-Abteilung, die sich auf dem Gebiet des betrieblichen Gesundheitsmanagements haben weiterbilden lassen», so Hering.

Bei der SRG ist auf Anfrage bislang nicht mehr über die ausgeschriebene Stelle zu erfahren. Auch nicht, wie muche Bewerbungen bereits eingegangen sind.

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Julia Gisi ist Redaktorin im Ressort Kultur und Gesellschaft und berichtet schwerpunktmässig über Lebensgeschichten von Menschen aus der Region sowie über Gastronomie- und Lifestyle-Themen.More information

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